Jugend-Arbeitsgemeinschaft der Dokumentationsstelle Pulverfabrik Liebenau (JAPL)
Wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit ist die Förderung der Jugendarbeit in einer internen Jugend-Arbeitsgemeinschaft. Im Jahr 2002 fand das erste "große" Gedenktreffen ehemaliger Zwangsarbeiter/innen der Pulverfabrik Liebenau statt. Eine Gruppe von zwölf jungen Menschen nahm daran teil und zeigte sich von der Zusammenkunft zutiefst beeindruckt. Sie engagierte sich fortan als "Jugend-AG" der Dokumentationsstelle. Natürlich hat sich die Gruppenzusammensetzung bis heute verändert: Ältere übernahmen neue Vereinsaufgaben oder zogen weg, Jüngere rückten nach. Aus der Begleitung der Recherche, über das Dolmetschen und Übersetzen bis zur Betreuung von ehemaligen Zwangsarbeiter/innen und ihren Nachkommen entstanden Broschüren, Ausstellungen und Vorträge der Jugendlichen.
Die mit der Jugend-AG im Jahr 2004 aufgenommenen und durchgeführten internationalen Jugendaustauschprojekte finden bis heute mindestens einmal jährlich statt (zuletzt im Dezember 2022) - bisher kamen die Gäste bzw. Teilnehmer/innen aus Belarus, Dänemark, Israel, den Niederlanden, Polen, Russland und Ukraine.
Die Jugend-AG beteiligte sich zudem an mehreren Jugendworkshops zur Geschichte des NS-Vernichtungslagers Sobibor und hielt Vorträge zu diesem Themenkomplex. Sie wirkte maßgeblich an der Ausgestaltung der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau mit.
Das Engagement der AG ist mittlerweile mehrfach regional und national ausgezeichnet worden. Aus der ersten neugierigen Annäherung junger Menschen an das Thema „Zwangsarbeit“ ist ein Langzeit-Projekt geworden.
Auch in der Zukunft wird die Jugendarbeit der Dokumentationsstelle sozialpädagogisch ausgerichtet sein, wobei die Grundbedürfnisse, die Fähigkeiten, aber auch die etwaigen persönlichen Probleme oder Einschränkungen der jungen Teilnehmer/innen berücksichtigt werden.