Trägerverein

Der Verein "Dokumentationsstelle Pulverfabrik Liebenau e.V."

Die "Tradition" der militärischen Nachkriegsnutzung der ehemaligen Pulverfabrik Liebenau - mit der damit einhergehenden sicherheitsrelevanten "Abschottung" – hatte bis 1999 eine konsequente Aufarbeitung der Geschichte der Pulverfabrik verhindert. Der Öffentlichkeit blieben Ausmaß und Bedeutung der Anlage nahezu unbekannt, die Fabrik und der Hintergrund ihrer Entstehung für die Nachkriegsbevölkerung "geheimnisumwittert". Die örtlichen Zeitzeugen schwiegen! Länger als 50 Jahre hatte die rüstungsspezifische und militärische Nutzung des 12 qkm großen Werksgeländes das wirtschaftliche, soziale und politische Leben der Gemeinden Liebenau und Steyerberg nachhaltig bestimmt.

Der erste Besuch einer ehemaligen Zwangsarbeiterin – Frau Katerina Derewjanko aus der Ukraine im Jahr 1998 - führte im Mai 1999 zur Gründung des Vereins "Dokumentationsstelle Pulverfabrik Liebenau e.V.", der maßgeblich von der Samtgemeinde Liebenau und dem Landkreis Nienburg/Weser getragen wird. Erhebliche finanzielle und inhaltlich beratende Unterstützung kommt von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten in Celle.

Vereinszweck ist die eingehende Erforschung und Darstellung der Geschichte der Pulverfabrik als zentralem Abschnitt der Liebenauer und Steyerberger Zeitgeschichte sowiedie historisch-kulturelle und gesellschaftspolitische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in der Region. Seit 1999 wird der Vereinszweck - lange Jahre ausschließlich im Ehrenamt – durch Recherche, Aufarbeitung, Dokumentation und Vermittlungsarbeit zu den historischen Fakten zur Pulverfabrik verwirklicht. Zentrales Ziel ist von Beginn an die Einrichtung einer Gedenkstätte, die die Geschichte der Pulverfabrik darstellt und für die fachbezogene Bildungsarbeit nutzbar macht.